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Politische Kultur und geheimdienstliche Totalüberwachung von Kommunikation im Zeitalter elektronischer Medien

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Dienstag, 31. Dezember 2013

Imagine all the people sharing all the (smart phone) world, (no) hell below us, above us only sky (and hell) - Der Rückblick auf den 'Chaos Communication Congress 2013' und neue Enthüllungen über den Werkzeugkasten der NSA-Methoden versprechen ein spannendes Jahr 2014!

Die NSA-Affaire schien über 2 Wochen zu ruhen, dann störte der 'Chaos Communication Congress' massiv diese trügerische Ruhe. Heise Online kommentiert den 30. 'Chaos Communication Congress' unter der Überschrift: Neue tiefe Einblicke ins Schreckenskabinett der NSA. Zeit Online konstatiert: Das Internet gehört der NSA. Die Frankfurter Allgemeine berichtet über mehrere Tage von spektakulären Vorträgen, die uns in ungeahnte Abgründe schauen lassen: 
  • Stefan Schulz gibt einen Überblick über wichtige Themen und Ereignisse des 'Chaos Communication Congress': Wir brauchen jetzt nur noch Geduld  
  • Der Historiker Josef Foschepoth erklärt, warum Deutschland kein souveräner Staat ist und alliierte Geheimdienste in Deutschland freie Hand haben: Ausgerechnet 1968 wude das Grundgesetz schäbig geändert 
  • Andrea Diener zeigt am Besipiel staatlicher Überwachungssysteme in China und Indien, was möglich ist und gibt uns einen Vorgeschmack auf weitere Entwicklungen: Weiter als NSA
  • Der Medienwissenschaftler Christoph Engemann verweist in seinem Vortrag auf die Schlüsselbedeutung von 'Adressierung' für Hegemomie: Adressierung ist Herrschaft
  • Ob der menschliche Verstand dem digitalen Gehirn noch überlegen ist, wird zunehmend fraglich: Der Verstand ist ein Computerprogramm 
  • Wie schlägt sich das Anonymisierungsnetzwerk Tor im Wettrüsten mit den Diensten? Ein Tor zur Anonymität 
  • Glenn Greenwald, mit Edward Snowdon zusammenarbeitender US-amerikanischer Journalist, ruft zum Kampf gegen die Abschaffung der Privatsphäre auf: Auf in den Kampf gegen die Abschaffung der Privatsphäre
  • Wikileaks-Gründer Julian Assange ruft zu neuem Klassenbewusstsein auf: Hacker aller Länder, vereinigt euch! 
  • Stefan Schulz berichtet von einem Gespräch mit Felix von Leitner: Das Wissen über das Ausmaß der Überwachung ist neu  
Dass RSA Security, ein Tochterunternehmen der EMC Corporation und weltweit führender Anbieter für kryptografische IT-Sicherheit, mittlerweile in den Verdacht geraten ist, vom NSA für 10 Millionen Dollar gekauft worden zu sein, um eine 'Backdoor' in ihrer Krypto-Software einzurichten, ist ein Skandal ersten Ranges, der jedoch in der Öffentlichkeit kaum erkannt wird. Die Thematik ist für den typischen Anwender schlicht zu komplex und zu weit entfernt von seinen Alltagsproblemen. Ähnlich wie ertappte Dopinsünder dementiert das entlarvte Unterrnehmen natürlich heftig. Wie sollte es auch anders reagieren? Heise Online: Backdoor in Krypto-Software. RSA Security dementiert NSA-Zahlungen 

Spiegel Online legt am 30.12.2013 mit einer Artikelserie über den geheimen Werkzeugkasten der NSA nach:
  • Neue Dokumente: Der geheime Werkeugkasten der NSA
  • NSA-Programm "Quantumtheory": Wie der US-Geheimdienst weltweit Rechner knackt
  • Inzwischen sehen sich auch Politker der SPD und der Grünen zu Statements herausgefordert: Politker von SPD und Gründen empört über NSA-Methoden
     
"Das sind große Worte. Aber was folgt daraus?", fragt der Autor des Spiegel-Artikels, ohne eine Antwort erwarten zu dürfen. Auch in den Parteien SPD und Grüne melden sich maßgebliche Politiker bisher nicht zu Wort. Politiker der CDU/CSU halten sich vollständig bedeckt und hüllen die Thematik konsequent in Schweigen. 'Honni soit qui mal y pense' (Beschämt sei, wer schlecht darüber denkt). Das auffällige Schweigen der Politik sagt mehr als viele Worthülsen!

Wenn der ehemalige Datenschutzbeauftrage Peter Schaar in einem Interview politischen Handlungsbedarf aufzeigt, stellt sich die Frage, wie wir Poliker zum Handeln zwingen können: Digitale Themen müssen in der praktischen Politik mehr Gewicht bekommen
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Labels: NSA-Affaire, Privatsphäre - Freiheit - Totalüberwachung

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Wer 'googelt', mittels 'Facebook' kommuniziert und/oder Smartphones nutzt, wird ausgespäht - Kanada hilft tatkräftig mit

Politische Institutionen der USA verheimlichen nicht, dass die USA ihre wirtschaftliche und militärische Überlegenheit nutzen, um vermeintliche nationale Interessen unilateral und bei Bedarf auch mit Gewalt global durchzusetzen. Die Folgen kennen wir aus der jüngeren Geschichte. In Anbetracht dieser Doktrin haben die USA naturgemäß viele Feinde in der Welt. Der Sachverhalt vieler Feinde vermag eine Politik, die das Recht auf Seite des Stärkeren sieht, nicht zu irritieren, er erschwert aber für amerikanische Geheimdienste den Zugang zu Informationen. Die USA haben aber auch Freunde, die ihre eigene Politik eng an der USA-Politik ausrichten. Besonders gute Freunde sind die Staaten der 'Five Eyes', zu denen neben Großbritannien, Australien und Neuseeland auch Kanada zählt. Da Kanada international unauffälliger agiert als die USA, betreibt gemäß Meldung des kanadischen TV-Senders CBC der kanadische Geheimdienst Communications Security Establishment Canada 'CSEC' im Auftrag der NSA Abhörstationen in ca. 20 nicht näher benannten Staaten, die für die NSA nicht zugänglich sind, berichtet Heise Online am 11.12.2013: Kanadischer Geheimdienst schnüffelt für USA

Deutschland ist zwar (noch) nicht Mitglied der 'Five Eyes', gehört aber auch nicht zu den Staaten, die der NSA den Zugang zu Informationen (trotz hinderlicher Datenschutzgesetze) wirklich schwer machen. Als Deutsche genießen wir (inklusive Kanzlerin Merkel) die unmittelbare Aufmerksamkeit der NSA, die ihre Informationen mit allen verfügbaren Mitteln aus allen verfügbaren Kanälen bezieht, ohne Rücksicht auf Aspekte von Legalität oder Integrität zu nehmen. Aktuelle Meldungen vom Tage verweisen auf neue Details. Wer Google nutzt, über Facebook kommuniziert oder ein Smartphone verwendet (also nahezu jeder von uns), wird von der NSA mittels Tracking-Methoden(*) beobachtet:
  • Heise Online: NSA überwacht Internetnutzer offenbar auch über Cookies 
  • Frankfurter Allgemeine: NSA überwacht Nutzer mit Google-Cookies
  • Frankfurter Allgemeine: Lasst die Finger von den Cookie
Wir beginnen zu verstehen, warum IT-Konzerne, die ihr Geschäft mit internatbasierter Soft- und Hardware für private Endkunden betreiben, unruhig werden müssen. Alle Beteuerungen und Selbstverpflichtung-Erklärungen zur 'Privacy Policy' sind lediglich wertlose Makulatur. Dass beschädigtes Vertrauen dem Geschäft schadet, wissen natürlich diese Konzerne.

(*) Der Begriff 'Tracking' bezeichnet Methoden und technische Verfahren, die der Nachverfolgung dynamischer Objekte dienen. 'Webtracking' (Nutzerverfolgung im Internet) erfolgt i.d.R. im Hintergrund versteckt, ohne dass ein Nutzer darauf aufmerksam wird. Erst bei Ausschluss von 'Cookies' mittels Einstellungen im Browser werden wir gewahr, welche Webseiten 'Cookies' voraussetzen.   
Eingestellt von potlatch um 19:25 1 Kommentar:
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Dienstag, 10. Dezember 2013

Schriftsteller gegen Massenüberwachung - Am Tag der Menschenrechte richten 562 international renommierte Schriftsteller einen gemeinsamen Aufruf gegen Massenüberwachung und fordern die Respektierung von Menschenrechten

Koordiniert von der Initiative "Writers Against Mass Surveillance" veröffentlichen am internationalen Tag der Menschenrechte (10.12.) 562 prominente Schriftsteller (unter ihnen fünf Nobelpreisträger) aus 80-83 Ländern (die Angaben streuen) einen Aufruf. Konkrete Adressaten sind nicht benannt. Die Schriftsteller wollen Aufmerksamkeit erzeugen, weil sie die Überwachungsmaßnahmen als Verletzung von Grundrechten werten, durch die Demokratie zerstört wird. Die Autoren fordern mehr Datenschutz und Grundrechte im digitalen Raum sowie die Schaffung einer digitalen Menschenrechts-Charta der Vereinten Nationen. 32 internationale Tageszeitungen veröffentlichen diesen Aufruf, darunter die Frankfurter Allgemeine für den deutschsprachigen Raum: Der Aufruf der Schriftsteller  
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Eingestellt von potlatch um 20:39 Keine Kommentare:
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Samstag, 7. Dezember 2013

Nelson Mandelas Botschaft zur Abhöraffaire: Vertrauen und Versöhnung sind Fundamente menschenwürdiger Politik

Motiv im Museum von Robben Island
Nelson Mandela ist am 5. Dezember 2013 verstorben. Bereits seit einiger Zeit hat sich Nelson Mandela aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und sich nicht mehr in das politische Tagesgeschehen eingemischt. Die Nachricht vom Tod Nelson Mandelas erreicht die Welt nicht völlig überraschend, aber sie erfüllt trotzdem viele Menschen mit Trauer. Wenn jedoch maßgebliche Politiker der ganzen Welt ihren tiefen Respekt vor einer großen Persönlichkeit beteuern und Nelson Mandela als Vorbild für die Welt betrachten, sei die Frage gestattet, wie ehrlich diese Floskeln tatsächlich sind. Wir wissen nicht, ob Nelson Mandela abgehört wurde (vielleicht weiß Edward Snowdon mehr?), an guten Gründen hat es nicht gefehlt.
Nelson Mandelas Tod lässt uns nicht unberührt. Nelson Mandela hat Unglaubliches bewirkt, obwohl er 27 Jahre seines Lebens in Gefängnissen inhaftiert war, davon 18 Jahre auf Robben Island. Auf unseren 11 Reisen durch Südafrika hat uns der Besuch der ehemaligen Gefängnisinsel Robben Island wie kein anderes Ereignis emotional aufgewühlt. Mit der Ablösung des Apartheid-Regimes (1994) wurde die Insel zu einer Gedenkstätte umgewandelt, die seit 1997 für Besucher zugänglich ist und seit 1999 als 'UNESCO-Weltkulturerbes' aufgeführt ist.
Webseite Robben Island Museum                           Diashow der Fotoserie unseres Besuchs auf Robben Island am 6. April 2007

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Aufgewachsen im Ruhrpott, geprägt von Pietismus, Nachkriegszeit, Bergarbeiter-Milieu - Studium: Sozialwissenschaften an der RUB - Beruf: Softwaretechnik, Management kaufmännischer IT-Systeme, Unternehmer, Berater; - Privatleben: seit 1978 glücklich verheiratet, kinderlos, schuldenfrei, immobilienfrei, Ausdauersportler, Marathon- und Ultra-Läufer, Bergsportler, Hiker, Reisender in Natur und Kultur, freiheitsliebender Privatforscher und Barfußhistoriker
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